Geschrieben von Felipe Bianchi
Übersetzt von Daniella Bianchi
In diesen schwierigen Zeiten, die Brasilien durchlebt, finden die Olympischen Spiele 2016 statt. Der brasilianische Interimspräsident Michel Temer war durch einen mediatischen Putsch zum Präsidenten aufgestiegen, und die Präsidentin Dilma Rousseff, die 2014 von rund 54 Millionen Brasilianern rechtmäßig gewählt worden ist, ist infolgedessen von ihrem Amt suspendiert worden. Der rückständigste Teil der brasilianischen Politik kommt dann an die Macht. Daher ist es klar, die politische Situation wird das Szenario der Olympischen Spiele noch aufheizen, und zwar nicht nur wegen der olympischen Fackel, sondern auch wegen massiven Protesten, die gegen den laufenden Putsch angebracht werden sollen.
Die größten Medien Brasiliens, die von sieben Familien kontrolliert werden und ein Informationsoligopol gebildet haben, sind konservativ und versuchen den Widerstand gegen den Putsch und für die Demokratie nicht nur zu verfälschen sondern auch auszulassen. Aus diesem Grund werden Dutzende von Medienkollektiven, die sich gegen die Vorherrschaft der Medien positionieren, über alle Proteste und Manifestationen Bericht erstatten, die während den Spielen stattfinden werden. Die Idee dabei ist, die Situation Brasiliens zum Vorschein zu bringen, und zwar auf internationaler Ebene, obgleich die privaten Medien danach streben, dissonante Stimmen zum Schweigen zu bringen.
Als Beitrag zu dieser Aufgabe wird das Studienzentrum von alternativen Medien „Barão de Itararé“, bekannt für die Bekämpfungfür der Demokratisierung der Kommunikation in Brasilien, die Proteste gegen Michel Temer und den Putsch in verschiedenen Sprachen dokumentieren, nämlich auf Englisch, Spanisch, Französisch, Russisch und Deutsch. Das Team besteht aus Journalisten, Intellektuellen, digitalen Aktivisten und Führungen sozialer Bewegungen.
Die Reportagen werden auf der Website von Barão de Itararé veröffentlicht werden (www.baraodeitarare.org.br) und durch soziale Netwerke wie zum Beispiel Facebook (www.facebook.com/baraomidia) und Twitter (www.twitter.com/cbaraodeitarare) verbreitet. Alle Nachrichten werden mit dem Hashtag #ForaTemerRio2016 verlinkt. Die Wiedergabe ist mit Quellenangabe gestattet.
Michel Temers Angriff auf die Meinungsfreiheit
Ein Beispiel von Intoleranz der Übergangsregierung hinsichtlich der Meinungsfreiheit ist die Bemühung, die relativ neulich beginnende öffentliche Kommunikation Brasiliens auseinanderzubauen. Die Koordinatorin des nationalen Forums für die Demokratisierung der Kommunikation[2] angeboten. Laut Mielli stelle diese Art von Journalismus, der von der „EBC“ Gesellschaft veranstaltet wird, einen Bruch mit der einzigen Rede des Medienmonopols Brasiliens dar.
Die Journalistin deutet aber auf das Problem hin, dass diese Vielfalt in Kommunikation beim Putsch nicht unterstützt werde. „Das illegitime Vorgehen passt mit der Bekämpfung und mit den Medienanfragen nicht zusammen“, behauptet Mielli. Deswegen hat die neue Regierung sohowl die Richtung als auch den Direktor von EBC (ein öffentliches, jedoch an den Staat gebundenes Unternehmen) rechtswidrig geändert. Allerdings wurde diese Maßnahme vom Gerichtshof aufgehoben und die Regierung verspricht nun, das Gesetz anzuerkennen. Man darf auch nicht unerwähnt lassen, dass dies das erste Mal war, dass Michel Temer einen Rückschlag hinsichtlich der Gerechtigkeit erleiden hat.
Was die Olympischen Spiele betrifft, habe die Berichterstattung der Veranstaltung laut der Journalistin zwei Dimensionen: Auf der einen Seite die Wettbewerber verfolgen und auf der anderen Seite die Beobachtung der Ereignisse außer den Sportarenen. „Die Initiative von Kontextualisierung der gegenwärtigen Politik während den Olympischen Spielen erweist sich als ein notwendiges Instrument gegen die Sperrung von Informationen“, sagt sie. „In einem Moment des Rückschrittes wird der Welt die Fähigkeit des brasilianischen Volkes nur durch einen alternativenBericht der Ereignisse deutlich werden.
Die Meinungsverschiedenheitzum Schweigen zu bringen
Die Schlussabstimmung in dem brasilianischen Senat beginnt am Tag nach der Abschlusszeremonie der Olympischen Spielen. Vor der Konsolidierung des Amtsenthebungsverfahrens gegen Dilma Rousseff brachte Michel Temer wiederum seine Einstellung gegen die Meinungsverschiedenheit zum Audruck, als das Sekretariat dersozialen Kommunikation des Amtes des Ministerpräsidenten, das verantwortlich für die Finanzierung der Kommunikationsmittel ist, vom Vertrag mit Blogs und fortschrittlichen Mitteln zurückgetreten ist.
Laut dem Präsident des Studienzentrums von alternativen Medien „Barão de Itararé“ Altamiro Borgens sei dasKriterium der Aufteilung deroffiziellen Publizität historischundemokratisch. „Die Förderungder Kommunikationsmittel, die sich gegen die Hegemonie richten, stellt eine große Schuld derBrasilianer dar, denn sie haben immer einen ziemlich geringen Gewinn erhalten. Die Familien, die diesen Sektorbeherrschen haben hingegen in den Kuchen gebissen, und dadurch, dass sie den Putsch unterstützen, werden sie höchstwahrscheinlich den Kuchen aufessen“, behauptet er.
Autor vom Weblog „Blog do Miro“ (altamiroborges.blogspot.com) kritisiert der Journalist die Bemühung Temers, die Finanzierung der alternativen Mittel zu reduzieren. Seiner Meinung nach werde das Szenario noch schlimmer werden. „Mit der Aufhebung der Verträge wird Temers Ablehnung der Meinungsfreiheitstand deutlich werden und somit stand fest: keine auseinandergehenden Meinungen werden toleriert werden“, behauptet er.
Die Volksbewegungen in Rio-2016
Dadurch, dass die Olympischen Spielen in Brasilien die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich ziehen, sind die Volksbewegungen in Rio de Janeiro vielversprechend. Das Ziel ist natürlich den laufenden Putsch öffentlich bekannt zu machen. Am 4.August, der Vortag vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spielen, führen die Front „Brasil Popular“ (Brasiliens Volksfront“) und die Front „Povo Sem Medo“ („Volk ohne Angst“), in denen sich die wichtigsten Volksbewegungen Brasiliens versammeln, ein gemeinsames Interview für die ausländische Presse führen.
Die Bewegungen werden am Freitag, 5.August ab 11Uhr in Copacabana stattfinden. Das gewählte Motto lautet: „Hau ab, Temer! Kein Recht soll abgeschafft werden! Gegen die Olympia-Katastrophe!“. Früher um 10Uhr protestieren in der U-Bahn-Station „Arco Verde“die „Frauen für die Demokratie“.
[2] TV Brasil ist ein nationaler Fernsehkanal.